Ein kleiner, aber schöner Wasserfall in Attika, der trotz der enormen Zerstörung der ihn umgebenden Natur immer noch ein ideales Refugium für verschiedene Tierarten ist. Der Bach Valanaris ist eine der letzten Wildbäche in der Nähe von Athen. Er ist auch unter den Namen Lykorema, Vathyrema und Megalo Rema bekannt. Der Name Valanaris geht auf den Eichenwald zurück, der einst die umliegenden Hügel beherrschte. Der Bach entspringt auf den Höhen von Mavrinora im südlichen Penteli, bewegt sich zunächst nach Süden und fließt dann nach Osten weiter, wo er auf einer Strecke von etwa 16 km den Rafina-Bach bildet. Auf halber Strecke, auf der Höhe von Drafi, bildet er einen 6 m hohen Wasserfall, einen der wenigen in Attika. Der Bach führt das ganze Jahr über Wasser, und je nach Regenfällen ändert der Wasserfall seine Form. Wenn sich das Wasser zurückzieht, entstehen zwei Zwillingswasserfälle, und wenn es stark regnet, verwandelt sich der Bach in einen wilden Sturzbach. Auf der Oberseite des Wasserfalls befindet sich ein kleines Becken, und unmittelbar danach folgt eine schöne Schlucht. Geologisch gesehen wird das Gebiet von gemischten Schichten aus Konglomerat, Sandstein, Mergel und rotem Ton beherrscht. Die ständigen Brände, die fast jedes Jahr in Ost-Attika ausbrechen, haben das ehemalige Waldgebiet in ein buschiges Gebiet verwandelt. Da der Bach jedoch ständig Wasser führt, zieht er viele Wildtiere an.
Vor den großen katastrophalen Bränden gab es in diesem Gebiet Platanen und Kiefern. Auf den umliegenden Hügeln findet man nun Disteln, Stechpalmen, Seggen und verschiedene kleine Sträucher. Im Flussbett gibt es noch einige kleine Platanen, aber auch Oleander, Glyzinien, kleine Weiden und Schilfbüsche. Feigenbäume wachsen auf den senkrechten Felsen der kleinen Schlucht. Die Flora umfasst Arten, die auch in Penteli zu finden sind. Die wichtigsten davon sind Tussilago farfara, Cerinthe major, Iris attica und I. tuberosus, Centaurea attica, Alkanna tinctoria, Onobrychis ebenoides, Euphorbia acanthothamnos, Globularia alypum, Ornithogalum comosum, Tragopogon porrifolius und die Orchideen Orchis italica, Himantoglossum robertianum, Ophrys calocaerina, Ophrys ferrum equinum und O. sicula.
Valanaris ist für die Vogelwelt sehr wichtig. Im Innern der Schlucht sind Flußüberläufer zu beobachten, während Turmfalken an den vertikalen Felsen zu sehen sind. Andere Vögel der Gegend sind Spechte, Eulen, Rebhühner, Schnepfen, der Widerhopf, Samtkopf-Grasmücken, Mönchsgrasmücken, Mehlschwalben, Rauchschwalben, Mauersegler, Lerchen, Weißkehlchen, Gelbkehlchen, Rotkehlchen, der seltene Heckensänger, der Gartenrotschwanz, das Schwarzkehlchen, der Rotkopfwürger, der Stieglitz, der Grünfink und die Drosseln. In der Nähe der Gewässer von Valanaris leben Kröten, Wechselkröten und Ochsenfrösche, während auch die Unechte Karettschildkröte und die Mittelmeerschildkröte häufig anzutreffen sind. Weitere Arten der Herpetofauna sind Nattern, der Gepfleckte Walzenskink, die Kreta-Mauereidechse, die Westliche Riesensmaragdeidechse, die Vierstreifennatter, die Leopardnatter und die Ringelnatter. Von den Säugetieren leben hier auch heute noch Füchse, Marter, Frettchen, Wiesel, Igel und viele Fledermäuse.
Der Valanaris-Wasserfall ist ein wunderbarer Erholungsort in der Nähe von Athen, aber auch ein idealer Ort für einen Spaziergang mit Kindern in der Natur.