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Mit seinem allgegenwärtigen kykladischen Flair fasziniert der Stadtteil Anafiotika auf der Nordseite des Akropolis-Felsens neben der Plaka die Besucher von Attika, dem Großraum Athen. Die engen gepflasterten Gassen, die ganz in Weiß gehaltenen Häuser, die bunten Blumen und die Katzen, die sich im Sonnenlicht wärmen, erinnern eher an eine Insel als an ein Stadtviertel Athens. Die Geschichte der Entstehung dieses fotogenen Viertels erklärt seine Einzigartigkeit und verleiht ihm noch mehr Charme.
Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten Handwerker aus Anafi und anderen Inseln der Kykladen nach Attika aus, um beim Wiederaufbau der Hauptstadt zu helfen. Bauarbeiter, Marmorarbeiter, Tischler und Handwerker verschiedener Fachrichtungen begannen neben ihrer Arbeit mit dem Bau ihrer eigenen kleinen Häuser in der Gegend, die folglich „Anafiotika“ genannt wurde.
Diese winzigen Häuser mit Flachdächern sind ein Beispiel für die traditionelle Architektur der Kykladen. Neben der neoklassizistischen Plaka schaffen sie eine Inselkulisse und versetzen Passanten gedanklich in die Ägäis. Die Anafiotika liegen zwischen der Stratonos-Straße und dem Akropolisfelsen und haben auch heute noch keine Straßennamen. Die 45 noch vorhandenen Gebäude sind denkmalgeschützt.
Während Ihres Spaziergangs treffen Sie auf die beiden kleinen Kirchen, die einst Anafiotika in zwei Gemeinden teilten. Agios Georgios vom Felsen, nahe der nordöstlichen Seite des Akropolisfelsens, ist eine einschiffige Basilika. Sie besitzt ein Kuppeldach und außen ein neueres Ziegeldach. Am Haupteingang befindet sich ein Reliefarchitrav mit Kreuzen und Rosetten. Die Kirche wurde von den Kykladiten wiederaufgebaut, die Mitte des 19. Jahrhunderts in die Gegend kamen. Sie bauten einen Glockenturm und hingen darin silberne Tribute mit Darstellungen von Inselhäusern auf.
Auf der Nordseite des Akropolisfelsens, westlich von Anafiotika, befindet sich Agios Simeon, eine ebenfalls einschiffige Basilika, die von den Anafioten bei ihrer Ankunft in Attika wiederaufgebaut wurde. Diese Kirche wurde mit einer neoklassizistischen Außendekoration mit gelben und roten Streifen versehen. Darin wurde eine Kopie der wundersamen Ikone der Panagia Kalamiotissa aus Anafi aufgestellt.
Die Vielfalt, die dieses Viertel Attikas auszeichnet, und die besondere Energie, die es ausstrahlt, haben von Zeit zu Zeit zur Entstehung verschiedener urbaner Legenden beigetragen. Eine davon lautet, dass der Sänger von Doors, Jim Morrison, einer der bedeutendsten Künstler seiner Zeit, kurz vor seinem Tod im Jahr 1971 eine Zeit lang in Anafiotika lebte. Sicher ist, dass die Gegend während der griechischen Diktatur mit der Rockmusik in Verbindung gebracht wurde und mehrere griechische Künstler Häuser mieteten, um dort eine Zeit lang zu wohnen. Im Jahr 1967, nach der Veröffentlichung ihres Albums „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“, kamen auch die Beatles im Rahmen ihres Besuchs in verschiedenen Teilen Griechenlands nach Anafiotika.
Nehmen Sie sich am Ende Ihrer Tour durch dieses inselartige Stadtviertel unbedingt noch ein paar Minuten Zeit, um den tollen Panoramablick auf die Stadt zu genießen. Vor Ihnen breiten sich der Lycabettus-Hügel und das gesamte Attika-Becken aus – eine optimale Gelegenheit, Fotos von oben zu machen und die attische Landschaft in aller Ruhe zu betrachten.
Ihre Reise nach Attika, dem Großraum Athen, kann nicht ohne einen Besuch der Anafiotika enden. Genießen Sie einen Inselspaziergang mitten in Athen, der Ihnen die Sorgen nimmt und Sie gedanklich an die Strände von Anafi bringt. Die besondere Atmosphäre, das strahlende Weiß der Häuser und die entspannte Stimmung der Bewohner, die in diesem malerischen Viertel zurückgeblieben sind, werden Sie noch lange begleiten!