Die Welterbestätten und die immateriellen kulturellen Traditionen von Attika

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Einige der emblematischen Denkmäler Attikas, jedoch auch einige seiner immateriellen historischen Traditionen, laden Sie zu einer andersartigen Reise ein. Jeder Ausflug in den Großraum Athens ist eine Gelegenheit, die weithin bekannten Aspekte und Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Es handelt sich um eine kulturelle Route, die über das Übliche hinausgeht und Sie noch tiefer in die Tradition und Geschichte der Stadt einweiht.

Die Akropolis von Athen, eines der besten Beispiele für das schöpferische Genie des menschlichen Geistes, braucht kaum vorgestellt zu werden. Sie wurde erst 1987 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen, doch ihre Bedeutung ist zeitlos. Die Akropolis-Denkmäler, großartige Meisterwerke der antiken Architektur, die das goldene Zeitalter der Athener Republik widerspiegeln, beherrschen den felsigen Hügel der griechischen Hauptstadt. Diese heilige Stätte, die der Athene, der Schutzgöttin der antiken Stadt, gewidmet ist, zieht Millionen von Besuchern aus der ganzen Welt an, die kommen um ihre Pracht zu bewundern.

In der Nähe des Haidari-Parkes, auf dem Weg der von Athen nach Elefsina führt, liegt das Kloster-Dafniou. Das mit Türmen und Brüstungen befestigte Kloster gehört seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Besonders beeindruckend ist die der Himmelfahrt der Jungfrau Maria gewidmete Kathedrale des Klosters aus dem 11. Jahrhundert, die zum achteckigen Typus der mittelbyzantinischen Zeit gehört. Ihr Hauptmerkmal sind die großen Abmessungen der Kuppel und ihre Abstützung auf acht symmetrisch angeordneten Säulen. Das Denkmal wurde innen und außen vollständig restauriert, wobei auch die Mosaikdekoration der Kirche wiederhergestellt wurde.

Das Fest der Panagitsa (Panagia Mesosporitissa), das im Jahr 2024 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde, findet jedes Jahr am 20. November, dem Vorabend der Mariä Einführung, auf dem Hügel innerhalb der archäologischen Stätte von Elefsina statt. Nach dem Gottesdienst teilen Einheimische und Besucher das halbsüße Brot und probieren das Polyspori, eine Kombination aus gekochtem Getreide und Hülsenfrüchten, als Opfergabe an die Jungfrau Maria.

Im Jahr 2023 wurde das Fest der Heiligen Barbara in Elefsina in die Liste des immateriellen Kulturerbes Griechenlands aufgenommen, aufgrund eines Brauchs, der den Teilnehmern der kirchlichen Zeremonie den Segen der Heiligen bringen soll. Jedes Jahr am 4. Dezember verteilen die Frauen der Region Krapfen, Pfannkuchen und eine Creme aus Weizen und Nüssen, die vom Priester gesegnet wurden und Kinder vor Krankheiten schützen und für eine gute Ernte sorgen sollen. Das Fest des Heiligen Petrus in Spata, das seit 2023 in derselben Liste eingetragen ist, ist ein jahrhundertealtes Ritual. Am 28. und 29. Juni, am Vorabend und am Tag der Heiligen Apostel Petrus und Paulus, bereiten Dutzende von Männern und Frauen gemeinsam, riesige Mengen Rindereintopf zu und verwöhnen die Tausenden von Besuchern mit dem “Petrus-Essen”. Die Atmosphäre ist fröhlich und lädt zu einem Besuch in Fagia ein, dem Ort im Olivenhain von Spata, der das Fest beherbergt.

Auf dem erweiterten Gebiet des Geschmacks im Immateriellen Kulturerbe Griechenlands, hat Attika zwei Einträge. Seit 2023 stehen der Pistazienbaum und die Pistazie von Aegina sowie die Kunst des bestickten Brotes in Varnavas stolz in der Liste. Auf der Insel des Saronischen Golfes sind die g.U. Pistazie Aegina und die Bäume, die die Frucht tragen, ein Synonym für die Region. Seit dem 19. Jahrhundert und bis heute haben die Inselbewohner das Wissen um den Anbau ständig weiterentwickelt während der Geschmack der Pistazie, in der lokalen Küche, dominierend ist . Die Pistazie, als Element der Inselkultur, wird durch das jährliche Fest (Fistiki Fest) im September gefeiert und hervorgehoben. Im Nordosten Attikas, im Dorf Varnavas, wird das bestickte Brot mit großen religiösen Festen und Ritualen des Lebenszyklus in Verbindung gebracht. Seit 2005 ist in der Region das Europäische Museum des Brotes in Betrieb, untergebracht in einem alten Herrenhaus mit 3.000 bestickten und verzierten Brotwaren aus Griechenland und 40 anderen Ländern.

Im Jahr 2024 wurde die Keramik- und Bildhauerkunst von Haralambos Goumas in die Liste des immateriellen Kulturerbes Griechenlands aufgenommen. Der Künstler hält in seiner Werkstatt in Egaleo, eine lange Familientradition der Töpfer von Sifnos am Leben. Er hat sich auf die Herstellung von dekorativen architektonischen Elementen neoklassizistischer Gebäude in Athen spezialisiert und verfügt über eine große Sammlung authentischer Objekte, die er nachbildet.

Während Ihres Reiseaufenthaltes in Attika können Sie viele weitere Erfahrungen in Zusammenhang mit dem immateriellen Kulturerbe des Landes machen. Im Bereich der Gastronomie stehen zum Beispiel die Oliven- und Olivenölkultur und die mediterrane Ernährung auf der Liste. Ebenso interessant ist die Kultur der städtischen historischen Cafés, die dazu einlädt, sie persönlich zu entdecken.

Auf eher Melodischen Pfaden sind auch die byzantinische Musik und der Gesang, der Rebetiko, die Volksgitarre und die drei- und viersaitige Bouzouki – Jouras – Baglamas Aspekte des immateriellen Kulturerbes Griechenlands.

Das Schattentheater (“Karagiozis”) – seine Geschichte können Sie entdecken im Spathario Museum für Schattentheater in Maroussi, Attika, besichtigen – steht im sorgfältig ausgewählten Katalog. Schließlich steht auch der Holzschiffbau auf der Liste, und auf den Inseln von Attika kann man mit dieser traditionellen Kunst in Berührung kommen.

Attika, der Großraum Athens, verblüfft selbst seine Einwohner immer wieder durch seinen Reichtum und die Vielzahl seiner Kulturreferenzen. All diese Denkmäler und Bräuche sind ein weiterer interessanter Teil der unerschöpflichen Geschichte der Stadt. Sie sind es wert, entdeckt zu werden!


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