Die Kunst des Bestickten Brotes in Varnavas-Attika

Die Tradition des bestickten Brotes bezieht sich auf die besondere Technik der Verzierung der Sauerteigbrote durch Frauen in Varnavas Attika. Die besonderen Symboliken, die diese Kunst mit sich bringt, dokumentieren die Bedeutung, die besticktes Brot auch heute noch hat, vor allem als Symbol für den kreativen Ausdruck, insbesondere von Frauen, die wichtigen Momente im Leben von Einzelpersonen und Familien, aber auch für die Identität und das kollektive Gedächtnis der Gemeinschaft. Gesticktes Brot als materielles Endprodukt der Stickkunst ist nicht nur ein Nahrungsmittel, sondern hat für alle Mitglieder der Varnavas-Gemeinschaft vielfältige Symboliken in sich, da es mit großen religiösen Festen und Übergangsriten im Lebenszyklus verbunden war und ist. Deshalb ist die „Kunst des bestickten Brotes“ ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Identität der Gemeinschaft von Varnavas, deren Mitglieder auch heute noch den Wunsch und die Verpflichtung haben, es nicht nur ihren Kindern – vor allem ihren Töchtern – zu hinterlassen, sondern auch den jüngeren Mitgliedern der Gemeinschaft, die diese Kunst nicht kennen. Seit 2023 ist „Die Kunst des bestickten Brotes in Varnavas Attika“ mit dem Beitrag der Varnavas Folklore-Gesellschaft in den Nationalen Index des immateriellen Kulturerbes Griechenlands aufgenommen. Das Europäische Brotmuseum, das seit 2005 in Varnavas betrieben wird und über 3000 bestickte Brotartikel mit Verzierungen aus Griechenland und 40 anderen Ländern beherbergt, trägt zur Erhaltung und Förderung dieser Tradition sowie zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit bei.