Das Museum der Ausgrabung wurde im Juni 2024 mit Unterstützung der Bank von Griechenland eingeweiht und offiziell der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es befindet sich auf Ebene -1, unterhalb des Akropolismuseums und wird daher allgemein als „Museum unter dem Museum“ bezeichnet.
Die Ausgrabung des Makrygianni-Grundstückes, die dem Bau des Akropolismuseums vorausging, brachte die Ruinen eines kleinen antiken athenischen Viertels ans Licht. Die Ausgrabung ist seit 2019 für Besucher geöffnet. Besucher können Häuser mit Innenhöfen und Brunnen, Herrenhäuser mit privaten Bädern, Werkstätten und andere zutage geförderte Gebäude bewundern.
Im Jahr 2024 wurde das Museum der Ausgrabung eingeweiht und mit der Dauerausstellung seiner mobilen Funde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Räumlich, fand das Museum seinen Platz am südlichen Rand der Ausgrabung, neben den Ruinen des antiken Viertels, in einem langgestreckten Raum von etwa 210 Quadratmetern.
In der Ausstellung des Museums der Ausgrabung sind 1.150 Objekte aus den beweglichen Funden der Ausgrabung zu sehen. Die Exponate zeugen vom 4.500-jährigen, ununterbrochenen Leben und der Schöpfung aufeinanderfolgender Generationen, in diesem antiken Viertel, im Schatten des Akropolis-Felsens seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. bis zum 12. Jahrhundert n.Chr.
Der Besucher des Museums der Ausgrabung kann in einer innovativen Umgebung einer halb im Freien gelegenen Dauerausstellung Alltagsgegenstände bewundern, die von den Menschen zurückgelassen wurden, die in dieser antiken Ecke Athens lebten. Athener, Fremde, Übersiedler, Sklaven, Freie, Kaufleute, Arbeiter, Handwerker!
Unter den Funden ist ein fragmentierter Haushaltsgegenstand zu sehen, der aus der Zisterne eines Hauses geborgen wurde und die Zerstörung Athens durch Sullas Truppen im Jahr 86 v. Chr. markiert, bis zu – unter anderem – Teile von Vasen, Trinkschalen (Kylix), Figuren, Lekythen, Hydrien, Inschriften, Münzen und vielen anderen Gegenständen des täglichen Lebens der Menschen, die einst hier lebten.
Anhand die Dauerausstellung im Museum der Ausgrabung und ihrer Funde, die mit den Ruinen des antiken Viertels interagieren, werden Aspekte der Geschichte beleuchtet, es entstehen Emotionen und die Fantasie wird angeregt.
Die Ausstellung ist bewusst schlicht und leicht erkennbar, ihr Design basiert auf der Nutzung der Besonderheiten des Raums und schafft so eine unkonventionelle, aber perfekt mit dem Stil des Museums harmonierende Ausstellungsumgebung.
Farben, Texturen und Materialien interagieren miteinander und heben die 1.150 Exponate des Museums in ihrer Einfachheit eindrucksvoll hervor. Die Funde sind in Abschnitte mit Unterteilungen organisiert und befinden sich in einer langgestreckten 34-Meter-Vitrine die sich wiederum in einem geschlossenen Raum mit Glaswänden befindet, der gleichzeitig einen freien Blick auf die archäologische Ausgrabung ermöglicht.
Der erste Abschnitt der Exponate bezieht sich auf die Zeit vor der Eingliederung des Viertels in die Stadtbefestigung. Die Exponate beziehen sich auf Haus- und Handwerkstätigkeiten sowie auf die Bestattungspraktiken der älteren Bewohner, am Rande des ältesten Stadtteils.
Der zweite Abschnitt bezieht sich auf das Viertel nach seiner Eingliederung in das Urbane Umfeld. Die Objekte der zweiten – und größeren – Einheit offenbaren Aspekte des täglichen Lebens der Bewohner. Von Haushalte und der Art und Weise, wie sie organisiert waren, über die Berufe von Männern, Frauen und Kindern, den Handel, Transaktionen, die Orte, in denen sie sich bewegten und arbeiteten, die Art und Weise wie sie kommunizierten und mehr.
Die Einheit wird in der geschlossenen Halle mit den transparenten Kristallwänden abgeschlossen. Die Exponate hier beziehen sich auf das spirituelle Leben der Bewohner des Viertels, auf die Götter die sie verehrten, ihre Verehrungspraktiken, ihre philosophischen, religiösen aber auch ästhetischen Überzeugungen.
Das Gebiet wurde fast ununterbrochen bis zum Ende der Antike bewohnt. Alle Generationen von Bewohner im Laufe der Jahrhunderte, hinterließen ihren eigenen Stempel auf den Gebäuden, die sie reparierten oder auf den Ruinen neu errichteten. Das Gleiche geschah auch mit ihrem Alltag und wird aus der Vielfalt der Ausstellungsexponate deutlich. So wird jeder Besucher der Ausgrabung und ihres Museums zum Betrachter einer Mischung aus architektonischen, kulturellen, religiösen, ästhetischen und anderen Überresten.
Der Besuch des Museums der Ausgrabung ist ein Erlebnisreiche Erfahrung. Durch die Gegenstände die die Menschen, die seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. und bis zum 12. Jahrhundert n.Chr. hier lebten, hinterlassen haben, erweckt dieses Viertel, Tausende von Jahren später, vor den Augen des Besuchers wieder zum Leben.
Fotoquelle: https://www.theacropolismuseum.gr/mouseio-anaskafis