Das Heiligtum von Elefsina war eines der wichtigsten Kultzentren der Antike. Demeter, die Göttin der Natur, des Ackerbaus und des Landlebens, wurde dort zusammen mit ihrer Tochter Persephone verehrt. Die Verbindung von Elefsina mit den beiden Göttinnen ist auf den Mythos der Entführung Persephones durch Pluto und die Suche nach ihr durch ihre Mutter zurückzuführen. Dieser Mythos, der tausendfach von Rhapsoden und Dramatikern erzählt wurde, war einer der beliebtesten der antiken Welt und eine Quelle der Inspiration für viele Künstler verschiedener Epochen
Diese Verehrung wurde als Mysterien der Göttin Demeter bekannt, und da die Rituale in Eleusina stattfanden, nannte man sie die Mysterien von Elefsina. So verbreitete sich ein lokaler Kult, der zunächst auf die Mitglieder einer Familie oder eines Stammes beschränkt war, allmählich aber über diese engen Grenzen hinaus ausbreite. Die Angliederung der Stadt Elefsina an den mächtigen Staat Athen in historischen Zeiten machte den Kult zu einem etablierten panhellenischen religiösen Ereignis mit vereinigender Kraft und starkem Einfluss, welcher in römischer Zeit universellen Status erlangte.
Die Anbetungszeremonien (Mysterien von Elefsina) fanden in zwei Perioden statt, im Frühjahr, im März und im September, und dauerten neun Tage, in Erinnerung an die Wanderung der Göttin Demeter auf der Suche nach ihrer Tochter Persephone.